MusiKativ

»MusiKativ«

Zusammen Musik machen – Ein Community Music Projekt

©Julia Sellmann

Mit dem Projekt »MusiKativ« hat die Kölner Philharmonie einen neuen vernetzenden Raum geschaffen, um Wege des gemeinsamen Musizierens mit unterschiedlichsten Beteiligten der Profi- und Breitenkultur durch Methoden der Community Music weiterzuentwickeln.

Unter Community Music verstehen wir offene Formen des gemeinsamen Musizierens, die unabhängig von der musikalischen Vorbildung funktionieren und ein gleichberechtigtes musikalisches Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Bildung, unterschiedlichen Geschlechts, Alters oder Einkommens anregen. Der musikalische und der soziale Prozess stehen dabei gleichwertig nebeneinander. Die Kölner Philharmonie sucht dabei insbesondere nach Bezügen zu ihren Wurzeln, der klassischen Musik, bis hin zu musikalischen Artikulationsformen der globalisierten Gegenwart. 
Im Spielfeld zwischen Interpretation und freier Gestaltung und mit Methoden der Community Music wurden in der Saison 2021/22 Begegnungen von Profi-Musiker:innen mit Breitenkultur-Ensembles, monatliche Austauschforen für Fachkräfte, ein Praxistag, eine mehrwöchige offene Erarbeitungsphase in den Stadtteilen Kalk und Buchheim mit einem Open-Air-Sommerkonzert sowie ein Methodenkoffer mit Arrangements für interessierte Projektakteure umgesetzt.

Die Projektdokumentation und Ergebnisse sollen Anregungen geben, eigene Community Music-Projekte umzusetzen. Die Projekterfahrungen können in den teilhabeorientierten Diskurs für Projektvorhaben einfließen.
 

Das Projekt »MusiKativ« wurde in Kooperation mit der Offenen Jazz Haus Schule Köln und ihren Dozierenden umgesetzt. Der Jour Fixe wird als monatliches Austauschforum für Fachkräfte durch die Offene Jazz Haus Schule gleitet.

Der Praxistag wurde darüber hinaus in Kooperation mit dem »Projekt KiFab C 4.0« der Technischen Hochschule Köln sowie der Landesmusikakademie NRW mit dem Projekt »IN.DI.E Musik - Interkultur – Diversität – Empowerment« als beratendem Partner umgesetzt.

In Zusammenarbeit mit Musiker:innen des Gürzenich-Orchesters Köln, des Saxophonquartetts Eternum sowie der Technischen Hochschule Köln fanden die Begegnungen von Profi-Akteuren mit Breitenkultur-Ensembles statt.
Das Stadtteilprojekt in Buchheim und Kalk mit Open-Air-Sommerkonzert wurde in Zusammenarbeit mit dem Bürgerhaus Kalk, dem Caritasverband für die Stadt Köln e.V. | Klarissenkloster, der Katholischen Pfarrgemeinde St. Clemens und Mauritius sowie der ToL Akademie gUG umgesetzt.

Die Kölner Philharmonie bedankt sich bei allen beteiligten Partnern für die Zusammenarbeit.

»MusiKativ« 
Zusammen Musik machen - Ein Community Music-Projekt
Making music together - A Community Music Project
Faire de la musique tous ensemble - Un projet de Community Music 
Birlikte müzik yapalım! - Bir Community Music Projesi
معاً نعزف الموسيقى- مشروع موسيقي مجتمعي
Bi hevra mûzîk bikin - Pêşnûmaya-mûzîka civakê
یک پروژه گروهی موسیقی - با هم موسیقی کار میکنیم
 

  • Community Music Jour Fixe – Offenes Forum, Jam-Session und Methodenreflexion

    Community Music

    Community Music ©Julia Sellmann

    Der »Community Music Jour Fixe« versteht sich als offenes Forum, welches Gelegenheit zum Austausch, zur praktischen Erprobung künstlerisch-kreativen Musizierens und zur Methodenreflexion gibt. Es ist ein Raum für Musikpraxis, der die Ansätze aus der »Community Music« aufgreift und weiterdenkt. Begleitet durch Dozierende der Offenen Jazz Haus Schule wie Nick Klapproth, Moritz Schneider oder Joscha Oetz versteht sich der Jour Fixe gleichermaßen als Jam-Session und Methodenreflexion für Fachkräfte.

    2021 und 2022 wurde das offene Forum jeweils am ersten Donnerstag im Monat in der Konzertkasse der Kölner Philharmonie umgesetzt. Der Community Music Jour Fixe wird von er Offenen Jazz Haus Schule in der Eigelsteintorburg Köln fortgesetzt (» Weitere Informationen). Darüber hinaus bietet die Offene Jazz Haus Schule folgendes Weiterbildungsangebot:

    COMMUNITY MUSIC IN THEORIE UND PRAXIS
    Sa/So, 12./13.8.2023, jeweils 10:00 - 18:00 mit Prof. Dr. Alicia de Bánffy-Hall
    Community Music in Theorie und Praxis (jazzhausschule.de)

  • Praxistag Community Music – Spielräume zwischen Musikkulturen, Interpretation und freier Gestaltung

    Der Praxistag »Community Music – Spielräume zwischen Musikkulturen, Interpretation und freier Gestaltung« fand am 29.01.2022 in der Bildungswerkstatt der Technischen Hochschule Köln statt. Ziel war es, mögliche Ansätze für die Community Music-Arbeit aufzeigen und gleichzeitig den Austausch von Akteur:innen untereinander zu fördern. 

    Community Music erobert inzwischen die Konzerthäuser, Hochschulen und Bildungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum. Thema des Praxistages war die Entwicklung neuer Formen des gemeinsamen Musizierens in offenen Projekten. Wie können unterschiedliche musikalische Ausgangspunkte und Hintergründe – egal ob in klassischen oder traditionellen Musiken, in Jazz oder Pop –  in solchen Prozessen fruchtbar werden? Welche besonderen Fähigkeiten, Konzepte, Material- und Formideen können Community Musicians dabei einbringen? Kann die Fähigkeit zur Interpretation klassischer, traditioneller oder zeitgenössischer Musik dabei als Ausgangspunkt für neue transkulturelle musikalische Prozesse dienen? Diese und weitere Fragen wurden in praxisorientierten Workshops, Präsentationen, Videoanalysen und Diskussionen aus verschiedenen Perspektiven behandelt.

    Der Praxistag richtete sich an alle Musiker:innen sowie Pädagog:innen, die diese Form des gemeinsamen Musizierens näher kennenlernen oder ihre Auseinandersetzung damit vertiefen möchten. Er sollte ein Forum für den Austausch interessierter Akteur:innen bieten, den Teilnehmenden neue Impulse für ihr eigenes Wirken vermitteln und evtl. sogar neue Projekte oder Initiativen anstoßen.

    Einige der Referierenden und Beteiligten teilen ihr Statement zur Bedeutung von Community Music:

    Folgende Akteur:innen waren aktiv am Praxistag beteiligt:

    Juri de Marco (Stegreif-Orchester, Berlin)
    Juan David Garzon (On The Spot, Utrecht)
    Marion Haak-Schulenburg (Musicians without Borders, wissenschaftliche Mitarbeiterin Katholische Universität Eichstätt)
    Matthew Robinson (Community Musician, Konzerthaus Dortmund)
    Cymin Samawatie (Trickster Orchestra, Berlin)
    Prof. Dr. Franz Kasper Krönig (Musiker und Soziologe, Technische Hochschule Köln)
    Nora-Elisabeth Leinen-Peters (wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Hochschule für Musik und Theater, Leipzig)
    Johanna Borchert (akademische Mitarbeiterin bei der Hochschule für Musik Freiburg)
    Antje Valentin (Landesmusikakademie NRW, Heek)
    Matthias Witt (Projektmanager IN-D-IE Musik an der Landesmusikakademie NRW, Heek)
    Ayham Nabuti (Projektmanager IN-D-IE Musik an der Landesmusikakademie NRW, Heek)
    Joscha Oetz (Leitung Offene Jazz Haus Schule, Köln)
    Nick Klapproth (Community Musician, Offene Jazz Haus Schule, Köln)
    Moritz Schneider (Community Musician, Offene Jazz Haus Schule, Köln)
    Franzis Lating (Community Musician, Offene Jazz Haus Schule, Köln)
    Kurt Fuhrmann (Community Musician, Offene Jazz Haus Schule, Köln)
    Thomas Gläßer (Jazzhaus Akademie / Offene Jazz Haus Schule, Köln)
    Anne Tüshaus (Leitung Musikvermittlung Kölner Philharmonie)

  • Stadtteilprojekt in Kalk und Buchheim mit Open-Air-Sommerkonzert

    Musikinteressierte jeden Alters entwickelten im Zeitraum von Ende April bis Anfang Juni 2022 gemeinsam ein musikalisches Bühnenprogramm. Mit oder ohne musikalische Vorerfahrungen sollte eine nachhaltigkeitsorientierte Performance entstehen.

    Die offenen Sessions fanden in den Stadtteilen Kalk und Buchheim statt. Geprobt wurde im Schwesternchor des Klarissenklosters in Kalk und im Gemeindesaal St. Mauritius in Buchheim. Das gemeinsame Open-Air-Sommerkonzert fand am Samstag, 11. Juni 2022 um 18.00 am Bürgerhaus Kalk statt. Die Teilnahme war kostenlos.

    Musikalischer Leiter des Projekts war der Komponist Koray Berat Sarı. Am Projekt beteiligt waren Dozierende der Offenen Jazz Haus Schule (Franzis Lating, Nick Klapproth, Moritz Schneider, Kurt Fuhrmann) sowie Musiker:innen verschiedener Musikkulturen und das Ensemble Dengê Destan (Nure Dlovani, Pauline Buss, Christopher Esch, Mehmet Vefa Yamalak, Koray Berat Sarı).

    Eine Dokumentation gibt einen Einblick in die Entwicklungsarbeit, ein Filmmitschnitt des Konzerts zeigt die gemeinsam entwickelten Werke und soll Anregungen zur eigenen Umsetzung geben.

  • Methodenkoffer und Arrangements für Projektakteure

    In Zusammenarbeit mit Koray Berat Sarı und der Offenen Jazz Haus Schule wurde im Nachgang zum Stadtteilprojekt eine Sammlung mit Methoden und Arrangements entwickelt. Der vorliegende Methodenkoffer soll allen Interessierten erste Materialien und Unterstützungshilfen für die initiale Umsetzung von Community Music-Ansätzen im eigenen Umfeld geben. Er liefert beispielhaftes Grundlagenmaterial für die Arbeit mit heterogenen Gruppierungen in der Musikpraxis.

    » Download Methodenkoffer und Arrangements für Projektakteure (zip-Archiv mit sechs PDF)