Igor C Silva | Duisburger Philharmoniker | Mariano Chiacchiarini

Für neue Wege, gestern und heute, stehen der junge, aus Portugal stammende Igor C Silva und der mit seinem Rauschebart immer ein bisschen altväterlich wirkende Hamburger Johannes Brahms. Denn beide erweitern in ihren Werken gekonnt den Ausdrucksbereich kompositorischer Gestaltung. 

Bei Brahms war es die Technik, aus kleinsten Motiven, aus sozusagen winzigen musikalischen Keimzellen ganze Sinfoniesätze zu entwickeln. Im ersten Satz seiner vierten und letzten Sinfonie ist es sogar ein Motiv aus »nur« zwei Noten, das zur Grundlage des mächtigen Kopfsatzes wird. Im Schaffen von Igor C Silva treten neben die akustischen Instrumente elektronische Klänge, die seinen Werken oft eine fast schon psychedelische Stimmung verleihen. In seinem neuen Stück verschmelzen diese mit einem Jazzquartett und dem klassischen Orchester zu einem atmosphärisch-dichten Klang, der eine neue Hörerfahrung ermöglicht.