ensemble mosaik ©Ralf Brunner

Enno Poppe: Rundfunk

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In den späten 60ern galt der Synthesizer als eine Zukunftsvision, die schier unbegrenzte Möglichkeiten in Aussicht stellte. Aber die Entwicklung der Mikroelektronik verlief derart rasant, dass Geräte wie Moog oder Hammond von den Konzertbühnen verschwunden und im Museum gelandet sind.

Die Zeiten, als mit Kraftwerk, Popol Vuh und Tangerine Dream der deutschstämmige Krautrock international für Aufsehen sorgte, sind Geschichte. Man darf »Rundfunk« also auch als nostalgische und höchst persönliche Hommage an die Frühzeit elektronischer Klangerzeugung verstehen. Und doch geht es hier um mehr. So arbeitet Poppe nicht mit Originalinstrumenten, sondern mit deren computertechnisch rekonfigurierten Sounds. Er ist kein Restaurator, sondern Gestalter und Entdecker. Da flimmern zunächst einzelne Klangpartikel auf, wie die scheinbar wahllos verstreuten Fundstücke im Verlauf einer archäologischen Ausgrabung. Doch in der Zusammensetzung zeigen die Töne neue Qualitäten, ergeben frische Texturen und verblüffende motivische Verdichtungen.

​Gefördert durch die Kunststiftung NRW


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