Montag 01.05.2023, 20:30 (Tag der Arbeit)
Rebecca Saunders Triptychon III
»Skull«
»Staub ist die Haut eines Zimmers.« Die Textzeile aus Samuel Becketts TV-Drama »Ghost Trio« gab den Anstoß zu Saunders‘ Komposition »Skin«. Kern des Stücks aber ist nicht die Textur eines Raumes, sondern einer Stimme, die der Sopranistin Juliet Fraser, deren klangliche Dimensionen Schicht um Schicht freigelegt und im instrumentellen Umfeld aufgefächert werden.
Auch »Scar«, die Narbe, ist ein Stück Haut, zugleich ein Relikt ihrer Verletzung, wenn etwas unter die Haut geht, wie – im übertragenen Sinn – die schneidenden Instrumentaleinsätze in Saunders‘ gleichnamigem Ensemblewerk. Scharfe Glissandi durchdringen die Stille. In seiner schroffen links-rechts-Disposition reißt das Klangpanorama immer wieder auf. Ein Hin und Her wie ein Schlagabtausch.
Das Spiel im Raum und mit dem Raum, mit musikalischen Oberflächen und Untergründen, lässt sich weiter vertiefen: Mit der Uraufführung der dritten Komposition »Skull« greift Saunders den Zusammenhang auf und »Skin« und »Scar« werden zu einem Triptychon ergänzt.
Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 11. Juni im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.
Gefördert durch die Kunststiftung NRW
Mitwirkende
Programm
Ende gegen 21:15
Rebecca Saunders
Skull
für Ensemble
Uraufführung
Kompositionsauftrag von Ensemble Modern, Oslo Sinfonietta, Ensemble Contrechamps, ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln und La Biennale di Venezia
Veranstalter
ACHT BRÜCKEN