Florentin Ginot ©Frederike Wetzels

Thursday 09.05.2024, 15:00  (Christi Himmelfahrt)

Filmforum

»A blur of fur and bone«

Florentin Ginot | Yaron Deutsch | Anna Petrini: Iannotta | Romitelli

Mit den sprechenden Titeln ihrer Kompositionen öffnet die Italienerin Clara Iannotta poetische Assoziationsräume, sie weckt Stimmungen, setzt Zeichen, spielt mit Deutungs- und Andeutungsmustern.

So auch in »a blur of fur and bone«, einem dreiteiligen Auftragswerk für das ACHT BRÜCKEN Festival. Unweigerlich kommt einem das Bild von einem verwesten Tierkadaver in den Sinn. Oder sind es Schlachthofabfälle?

Wirklich eindeutig wird es eben nicht, aber man liegt sicher nicht falsch in Erwartung einer Musik, die durch Mark und Bein geht. »Klang hat die Kraft, in Tiefen vorzudringen, in die Worte nicht vordringen können«, konstatiert die Komponistin. Die Tiefen sind hier keineswegs nur metaphorisch zu verstehen. 

Für Iannotta hat Musik eine unmittelbar körperliche Komponente – und wo wäre die deutlicher zu spüren als in den unteren Frequenzen des menschlichen Hörspektrums. Wenn der Schall in Wellenfronten nicht nur das hoch spezialisierte Trommel-, sondern auch das Zwerchfell zum Vibrieren bringt… In den tiefen Registern der Kontrabassblockflöte weist Iannotta auch gleich zum Auftakt schon in Richtung der bizarren, untergründigen Klanglandschaften von »Seascape« ihres früh verstorbenen Landsmanns Fausto Romitelli: Musik zum Abtauchen.


Hinweis: Im Filmforum selbst gibt es keine Abendkasse. Bitte nutzen Sie die Konzertkasse der Kölner Philharmonie.

Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 19. Mai (23:03 Uhr) im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.

Gefördert durch die Kunststiftung NRW


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