Die Kölner Philharmonie trauert um Wolfgang Rihm

Sein Musikbegriff ist schier grenzenlos. Nie ließ der 1952 geborene Rihm sich einer Kompositionsschule zuordnen, immer hielt er sich fern von Richtungskämpfen und Lagergehabe. »Ich möchte eine Musik schreiben, die man nicht erklären kann mit herkömmlichen Begriffen.« Wolfgang Rihm

Wie kaum einem anderen zeitgenössischen Komponisten gelang es Wolfgang Rihm, die neue Musik aus dem Elfenbeinturm herauszulocken. Er verführte zum Überwinden festgefahrener Standpunkte und zur Entdeckung von Neuem. Insofern sah sich Rihm auch mehr als Gärtner denn als Architekt. Für ihn glich jedes neue Werk einem Organismus. Vielleicht erreichte er mit seiner Musik auch deshalb insbesondere Menschen, denen die Musik der Avantgarde weniger vertraut ist.

In der Kölner Philharmonie sind die Werke Rihms regelmäßig zu hören, darunter waren zahlreiche Uraufführungen  Das Ensemble Modern widmete dem großen Komponisten zu seinem 70. Geburtstag im Januar 2023 ein Konzert mit seinen »Abschiedsstücken« und dem Concerto »Séraphin«. Im Jahr 2000 schrieb Wolfgang Rihm ein »Concerto« für Streichquartett und Orchester. Im Rahmen der ihm gewidmeten, philharmonischen »Porträt«-Reihe wird das Alinde Quartett im April 2025 dieses Werk gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in der Kölner Philharmonie interpretieren.