WDR Happy Hour – Rachmaninow

1995 ging ein Beben durch die Musikpresse: Der gerade mal 24 Jahre alte Thomas Adès hatte die Oper »Powder her Face« auf die Bühne gebracht, die satirisch das extravagant-ausschweifende Leben einer Upper-Class-Dame beschreibt. Adès etabliert einen Musikstil, der spielend zwischen Avantgarde und ironisch gebrochenen Zitaten von Älterem wechselt und zugleich Eingängigkeit mit großer Fantasie kombiniert. Sergej Rachmaninows »Sinfonische Tänze« hingegen sind ein Abschiedswerk: Hinter dem harmlosen Titel verbirgt sich eine ganze Sinfonie, ein eindrucksvolles Statement, das musikalisch Momente eines reichen Komponisten- und Virtuosenlebens Revue passieren lässt.