Digitales Programmheft
Abel Selaocoe

Abel Selaocoe & Aurora Orchestra

Philharmonie.7 – In einer Stunde um die Welt

Kölner Philharmonie Keine Pause
Mittwoch
05.03.2025
19:00

Audio-Einführung

Baden in Klängen

Philharmonie.7 – Eine Stunde Rauszeit

Ein kleiner Reiseführer für die Ohren von und mit Maria Gnann.

Mitwirkende

Mitwirkende

Programm

Programm

Abel Selaocoe *1992 / Benjamin Woodgates *1986
Four Spirits (2022)
Konzert für Violoncello und Orchester
I.  MaSebego (Traditioneller Heiler)
II.  Bana (Kinder)
III. Tshepo (Glaube)
IV. Simunye (Wir sind Eins)
Arrangement von Benjamin Woodgates

Ludwig van Beethoven 1770–1827
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811–12)
I.  Poco sostenuto – Vivace
II.  Allegretto
III. Presto
IV. Allegro con brio

  • Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.

Zum Programm

Abel Selaocoe: ​​​​​​​Four Spirits

Sein Interesse am Cellospiel erwachte bei Abel Selaocoe früh und bald war es ihm möglich, dieses Instrument näher kennenzulernen. Er gewann  ein College-Stipendium und bekam schließlich einen Studienplatz am Royal Northern College of Music im englischen Manchester, wo er 2018 sein Solistendiplom erwarb. Vieles von dem, was ihm auf seinem ungewöhnlichen Lebensweg begegnete, findet sich in Selaocoes Musizierweise und in seinen Kompositionen wieder: klassische Cellotechnik ebenso wie mitreißende Rhythmen und eine besondere Spielart des südafrikanischen Obertongesangs »umngqokolo«.

Im 2022 entstandenen Cellokonzert Four Spirits erinnert sich Selaoco an seine Kindheit und Jugend. Der erste Satz, so erklärt er in einer Programmnotiz, »beginnt mit dem Dank an die traditionellen Heiler, die die Kluft zwischen der modernen Welt und dem Rat unserer Vorfahren überbrücken.« Der zweite richtet seinen Blick auf die Kinder als »eine große Inspiration für das Sprechen einer ungehemmten Sprache voller Weisheit, die den Menschen Instinkt und Humor als integralen Bestandteil der Erfahrung lehrt.« Der dritte Satz widmet sich dem Gebet, das für Selaocoe »eher eine universelle Erfahrung als eine religiöse ist. Die ständige Notwendigkeit, Vertrauen zu haben, da wir den nächsten Moment nicht kontrollieren können: Daraus ergibt sich die Idee der Hingabe«. »Wir sind Eins« heißt es im Finale, das auch das Publikum in eine Feier der Gemeinschaft und Solidarität einbindet.

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

Ludwig van Beethovens siebte Sinfonie hatte von Beginn an großen Erfolg – nicht zuletzt wohl dank aktueller politischer Ereignisse: Nur zwei Monate vor der Uraufführung (am 8. Dezember 1813) hatte die Völkerschlacht zu Leipzig den Untergang Napoleons eingeleitet, und daher interpretierten viele das bereits 1811/12 entstandene Werk im Sinn der freudigen Sieges- und Freiheitsstimmung.

Sie prägt schon den Eröffnungssatz, dessen Vivace-Hauptteil durch einen Tanz im hüpfenden 6/8-Takt bestimmt wird. Einen wirkungsvollen Kontrast dazu bildet das Allegretto, das in der Siebten den langsamen Satz ersetzt. Zuerst stellt ein trauriger Bläserakkord die vorangegangene Siegesstimmung in Frage. Über einem hartnäckig wiederholten Rhythmus entfaltet sich dann immer mächtiger und bedrohlicher ein Klagegesang. Die zeitgenössischen Hörer mussten ihn als einen Trauermarsch für die Gefallen der Schlacht verstehen.

Mitreißende Rhythmen prägen auch das folgende Scherzo (Presto), das zweimal von einem gesanglicheren Trio unterbrochen wird. Die späteren Charakterisierungen als »Orgie des Rhythmus« (Romain Rolland) oder »Apotheose des Tanzes« (Richard Wagner) verdankt Beethovens Siebte aber vor allem ihrem Finale. Nach zwei Akkordschlägen bricht hier ein wahrer Sturm rhythmischer Energie und rasender Bewegung los. Zwar verlangte Beethovens Kollege Carl Maria von Weber, der Komponist müsse für solche »Extravaganzen« ins Irrenhaus geschickt werden. Doch die meisten Zuhörer reagierten begeistert auf den ekstatischen Schluss.

Jürgen Ostmann

Biografien

Abel Selaocoe

Abel Selaocoe ©Warner Music / Christina Ebenezer

Abel Selaocoe

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Bernhard Schimpelsberger

Der österreichische Musiker Bernhard Schimpelsberger ist eine Ausnahmeerscheinung in der Welt des Rhythmus. Er studierte in Indien klassische Rhythmik bei Großmeistern wie Suresh Talwalkar und Trilok Gurtu. Auf seiner Suche nach neuen Klängen bereiste er die ganze Welt und tourte mit Meistern der indischen Musik. Dazu zählen die Sitarspielerin Anoushka Shankar, der Flötenvirtuose Rakesh Chaurasia sowie der Meistertänzer Akram Khan.

Seine ausgedehnten Reisen und seine musikalische Neugier führten zu internationalen Kollaborationen mit dem spanischen Flamenco-Tänzer Israel Galvan, dem kubanischen Perkussionsmeister Osain del Monte und dem brasilianischen Gitarrenvirtuosen Yamandu Costa. Schimpelsberger ist derzeit Gastsolist bei dem südafrikanischen Cellisten Abel Selaocoe. Seine Kompositionen wurden beim Beethovenfest Bonn und bei den Ruderweltmeisterschaften in Ottensheim/Linz aufgeführt, ebenso wie vom Britten Sinfonia Orchestra und der Malta’s National Dance Company. Sein audiovisuelles Musikprojekt Rhythm Diaries, das seine Studien in Brasilien, Indien, Südafrika und ganz Europa dokumentiert, wurde von der Kritik hoch gelobt und erhielt zahlreiche Preise in aller Welt.

In der Kölner Philharmonie gibt Bernhard Schimpelsberger mit diesem Konzert sein Debüt.

Aurora Orchestra

Aurora Orchestra ©Mark Allan

Aurora Orchestra

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Die Besetzung des Aurora Orchestra

Violine I
Maia Cabeza
Alessandro Ruisi
Jonathan Morton
Lonneke van Straalen
Ellie Fagg
Alexandra Raikhlina
Kana Kawashima
Gillon Cameron
Michael Jones

Violine II
Jamie Campbell
Eva Thorarinsdottir
Helena Buckie
Tamara Elias
Elvira van Groningen
Greta Mutlu
Hannah Bell

Viola
Ruth Gibson
Nicholas Bootiman
Christine Anderson
Ruth Nelson
Kasia Ziminska

Violoncello
Sébastien van Kuijk
Reinoud Ford
Ben Chappell
Adi Tal

Kontrabass
Ben Griffiths
Marianne Schofield
Sam Rice

Flöte
Jane Mitchell
Rebecca Larsen

Oboe
Armand Djikoloum
Michael O’Donnell

Klarinette
Peter Sparks
Max Welford

Fagott
Nina Ashton
Dominic Tyler

Horn
Jan Breer
Hugh Sisley
Fabian van de Geest

Trompete
Russell Gilmour
Imogen Whitehead
Sam Kinrade

Posaune
Rupert Whitehead

Tuba
Sasha Koushk-Jalali

Pauke / Schlagzeug
Elliott Gaston-Ross

Schlagzeug
Jacob Brown




Aurora Staff
John Harte (Chief Executive)
Alana Grady (Senior Concerts Manager)
Anahita Falaki (Concerts and Participation Manager)
Tara Collins (Concerts Assistant)
Harriet Orbell (Marketing Manager)

Additional guests
Justus Wille
Dorothea Heinze

Nicholas Collon

Nicholas Collon ©Jim Hinson

Nicholas Collon

Der britische Dirigent Nicholas Collon ist Gründer und Chefdirigent des Aurora Orchestra und seit 2021 Chefdirigent des Finnish Radio Symphony Orchestra. Von 2016 bis 2021 war er Chefdirigent des Residentie Orkest in Den Haag (zuletzt auch künstlerischer Berater), und von 2017 bis 2022 war er Erster Gastdirigent des Gürzenich-Orchesters Köln. Außerdem hat er Opernproduktionen u.a. an der Oper Köln, der English National Opera, der Welsh National Opera und der Glyndebourne Touring Opera dirigiert.

Nicholas Collon leitet das Aurora Orchestra jedes Jahr bei den BBC Proms. In dieser Saison treten sie zum ersten Mal in der Berliner Philharmonie und in der Frankfurter Oper auf und spielen erneut in der Kölner Philharmonie, der Münchner Isarphilharmonie und der Elbphilharmonie Hamburg sowie auf einer Tournee in der Schweiz. Sie haben zahlreiche Aufnahmen eingespielt, die u.a. 2015 mit dem ECHO-Klassik-Preis für »Klassik ohne Grenzen« ausgezeichnet wurden. Der in London geborene Musiker ist ausgebildeter Bratschist, Pianist und Organist und studierte als Orgelstipendiat am Clare College in Cambridge.

In der Kölner Philharmonie konnte man Nicholas Collon zuletzt 2022 erleben.

Porträtkünstler Abel Selaocoe

Abel Selaocoe im Interview

Classical music with an african beat – Porträt

Hinweise

  • Ein digitales Programmheft?

    Erleben Sie die Konzerte der Reihe Philharmonie.7 auf neue Art und Weise – interaktiv, multimedial und jederzeit zugänglich mit dem neuen digitalen Programmheft. 

    Schon 14 Tage vor dem Konzert ist das digitale Programmheft kostenlos verfügbar und bietet Zusatzinformationen und multimediale Inhalte: Als digitalen Appetizer gibt es für jedes Konzert der Reihe eine Audio-Einführung zum Einstieg. 

    Für den Konzertabend liefert das digitale Programmheft die gewohnten Hintergrundinformationen zu den Mitwirkenden, Komponist:innen und Werken und gibt einen umfassenden Einblick in das Konzertprogramm.

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Redaktion

Redaktion:

Sebastian Loelgen

Kulturpartner der Kölner Philharmonie